Die Kalender sprießen zum Jahresende nur so aus dem Boden. Wo du nur hinschaust wirst du sie finden. DIN A4, A3, A2… in allen erdenklichen Größen, Formen und Farben. Warum probierst du es also nicht einmal selber und lässt deine Bilder nicht auf deiner Festplatte versauern?
Bilder verdienen es materialisiert zu werden
Warum solltest du einen eigenen Kalender erstellen?
Es liegt nahe, so kurz vorm Jahresende die Gelegenheit zu nutzen, um in eigener kreativer Arbeit einen Kalender als Geschenk für die Familie, Verwandten und Bekannten zu schaffen. Die selber gemachten Geschenke, sind ja bekanntlich die besten. Als Blickfang gegenüber deiner Eingangstür eignet er sich sicher auch hervorragend, um sofort deine Besucher zu fesseln und um für Gesprächsstoff zu sorgen. Hinter jedem Bild steckt schließlich auch eine Geschichte. Er dient dir natürlich auch als Rückblick für das zurückliegende Jahr, welche Orte man bereist hat, was man dabei erlebt hat und welche Eindrücke einen damit verbinden. Er spiegelt sicherlich auch den Wissenstand in der Fotografie wieder, den man am Anfang und am Ende des Jahres erreicht hat.
Das Cover
Das sogenannte Cover ist das erste was bei einem Kalender ins Auge springt, demzufolge solltest du es so aussagekräftig wie nur möglich gestalten. Das Bild und den Titel solltest du mit Bedacht wählen um den Inhalt bestmöglich widerzuspiegeln und um Lust auf mehr zu machen.
Die Bildauswahl
Im Laufe des Jahres fallen unzählige Bilder an. Die einen sind weniger gut, die anderen vielleicht ein wenig besser und dann gibt es die Knallerbilder, bei denen du in dem Moment schon weißt, wo du sie schießt und aufs Display schaust…That´s it! Nutze diese Bilder für jeden Monat, um quasi einen gebundenen Zusammenschluss deiner besten Arbeiten des Jahres zu machen. Tu dir selber den Gefallen und überfrachte deinen Kalender nicht unnötig mit mehreren Bildern pro Monat, denn so viel Geduld, Zeit und Sorgfalt wie du beim Fotografieren jedes einzelnen Bildes aufgebracht hast, hat es doch sicher auch genauso viel Raum auf dem Papier verdient oder?
Großartige Bilder sollten sich nicht verstecken. Biete ihnen genügend Platz zur Entfaltung.
Versuche deinem Kalender ein Thema zu geben! Seien es nun Landschaften, Sonnenauf- und untergänge, Personen zu den Jahreszeiten entsprechend gekleidet oder die besten Perspektiven deiner Heimatstadt. Er wirkt mit Sicherheit stimmiger als wenn du einen bunten Mix zusammenbaust.
Bei meinem Kalender sind es die schönsten Motive der Stadt Halle geworden, passend zu den Monaten mit Stadt- sowie wenigen Naturaufnahmen.
Das Layout
Ein Kalender wie man ihn kennt, braucht natürlich auch ein Kalendarium. Es gibt zig verschiedene Designs angefangen vom kreisrunden, einem geteilten, einem „normalen“ (meist alle mit individuellen Farben) bis hin zum eigens angefertigtem Layout, bei dem du dich voll deiner kreativen Ader hingeben kannst. ?
Einige Anbieter im Netz bieten Vorlagen für Photoshop oder Adobe Illustrator an, bei denen man dann aber akribisch darauf achten muss, dass jede Seite die perfekten Abstände bei Text und Untergrund erhält. Wenn dir dies zu kompliziert erscheint, dann gibt es Anbieter wie Saal Digital und viele weitere, bei denen du über die Software einfach deine Bilder importieren kannst und diese mit dem passendem Kalendariumslayout bestückst.
Die Angst vorm Drucken
Die besagte Angst vorm Drucken war auch bei mir existent. Wenn man sich aber mal ein wenig mehr in die Materie einliest und versteht was bei einem Druck passiert ist es relativ simpel. Das Prinzip dahinter ist sehr einfach zu verstehen. Jedes Display besteht aus RGB-Farben und strahlt selber. Ein gedrucktes Bild allerdings hat CMYK-Farben. Diese sind Cyan, Magenta, Gelb und das K steht für die Keyfarbe Schwarz, die den restlichen Farbanteil zu einem sattem Schwarz hinzugeben. Das gedruckte Bild strahlt nicht selber und wirft das einfallende Licht reflektierend zurück, somit wirken die Farben unter jedem Licht anders als bei dir am heimischen Monitor oder auf dem Smartphone. Um nun beide Farbsysteme aufeinander abzustimmen, gibt es sogenannte ICC-Profile, die es dir ermöglichen am Monitor das Bild schon so zu bearbeiten, dass es am Ende auch im Druck annähernd so herauskommt wie du es zu Hause schon gesehen hast. Die meisten Druck-Dienstleister bieten solche Profile zum Download für die unterschiedlichsten Materialien an. Hier einmal der Link zu Saal-Digital die dies sehr übersichtlich gestalten. Die ICC-Profile musst du anschließend nur in Lightroom oder Capture One einpflegen, damit du auch das Bild dementsprechend bearbeiten kannst.
Ich würde dir empfehlen deine Wunschmotive vorher im Kleinformat auf 10 x 15 auszudrucken um keine böse Überraschung am Ende zu erleben, wenn du unzählige Kalender zum Verschenken in Auftrag gegeben hast. Lieber nimmst du die paar Euro mehr in Kauf, damit am Ende kein Dilemma entsteht. Dieser Testdruck soll dir zeigen welche Bilder evtl. beim Druck zu dunkel werden und welche Farben nicht gut genug zur Geltung kommen. Diese Bilder solltest du dann nachbearbeiten, um ein perfektes Resultat zu bekommen.
Hier einmal das digitale und das gedruckte Coverbild zum Vergleich.
Das Papier
Ob nun Kunstdruck, echtes Fotopapier oder einfach nur Premiumpapier, jedes Material hat seine Vorzüge. In meinen Augen ist das Premiumpapier hier die beste Wahl, sowohl preislich als auch qualitativ. An der Wand liegt es gut an, reflektiert nicht zu stark und gibt alle Details der Bilder und Strukturen sauber wieder. Bei der Papierstärke brauchst du auch keine Angst haben, dass es gleich zerreißt, wenn du es etwas gröber behandelst.
Beim echten Fotopapier ist mir die Wellung und der Glanz zu stark. Sicherlich sind das die Charakteristiken des Papiers, jedoch in meinen Augen nicht so gut für einen Kalender geeignet. Wenn du allerdings darauf stehst einen hohen Kontrast zu erzielen, solltest du ihn auf Fotopapier drucken lassen, was sich preislich zum Premiumpapier meist nicht unterscheidet.
Beim Kunstdruck wird das Bild auf ein Papier mit einer feinen Oberflächenstruktur gedruckt, diese verleiht dem Bild durch seine Beschaffenheit etwas Einzigartiges. Es ist im Vergleich zu den anderen Papierarten auch ein wenig teurer. Ob es den Aufpreis wert ist musst du selber entscheiden.
Hier einmal der Vergleich der drei unterschiedlichen Papiersorten, damit du einen besseren Eindruck davon hast.
Das Format
Soll es ein riesiger A2 oder doch lieber ein kleiner zarter A5 Kalender werden? Hochkant oder im Querformat? Das sind Fragen die du dir selber beantworten musst. Stell dir immer die Frage was ist dir jedes deiner Bilder wert, was du auf solch einen Kalender bringen möchtest. Handle nach der Devise: Umso mehr Zeit du in die Bilder investiert hast (sei es nun beim Fotografieren oder in der Nachbearbeitung), desto größer sollte der Kalender auch ausfallen. Klar ist dies auch mit Mehrkosten verbunden, aber es spiegelt schließlich dein Jahr in Bildern wieder. Als Geschenk wirkt er somit auch imposanter wenn man ihn aus der Verpackung zieht und einen wunderschöne und riesige Bilder ins Auge springen.
Ich hoffe ich konnte dir die Scheu vom selbstgestalteten und gedruckten Kalender ein wenig nehmen. Ich wünsche Dir viel Spaß bei der Umsetzung und Gestaltung deines eigenen Kalenders.
Solltest du Fragen zu dem Thema haben oder Anregungen was dich für zukünftige Beiträge interessieren könnte, so lass mir doch gerne einen Kommentar da.