Wie fotografiert man Sonnensterne?
Kennst Du diese Bilder bei denen alle Lichtquellen obgleich die Sonne oder Straßenlaternen seltsame Lichtstrahlen von sich geben? Diese nennt man Sonnen- oder auch Blendensterne. Wie man diese Sonnensterne fotografieren kann und was man dafür beachten sollte, möchte ich Dir in diesem Beitrag erklären.
Wie entstehen solche Blendensterne?
Versuche doch einfach mal, nur mit leicht geöffneten Augen in eine Kerze zu schauen! Der Effekt kommt hier schon sehr gut zur Geltung. Du wirst eine Strahlenbildung vom Licht weg erkennen. Im Prinzip passiert das selbe im Objektiv, wobei hier das Ganze ein wenig physikalischer abläuft. Lichtbeugung- und brechung sind hierfür verantwortlich. (Na wer erinnert sich noch an den Physikunterricht?)
Jetzt wird es ein wenig technisch.
Je nachdem wie viel Blendenlamellen Dein Objektiv besitzt wird das Licht an den Ecken des Vielecks gekrümmt und es ergeben sich bei immer weiter sich schließender Blende immer länger werdende Strahlen. Hast Du eine gerade Anzahl an Blendenlamellen in Deinem Objektiv verbaut, so bilden sich nur so viele Strahlen aus wie es Lamellen hat, da sich die gegenüberliegenden Strahlen überlagern.
Bei 8 Lamellen ergeben sich somit 8 Strahlen. Solltest Du allerdings ein Objektiv mit einer ungeraden Anzahl an Lamellen haben, so verdoppelt sich die Anzahl der Strahlen, da die Symmetrie hier nicht mehr gegeben ist. Blendensterne kannst Du nur erhalten, wenn Dein Objektiv eine Lamellenblende hat und keine kreisrunde Blendenöffnung. Da jedes Objektiv seine speziellen Charakteristiken und Bauformen hat, entstehen somit auch andere Blendensterne. Manche sind dafür besser geeignet und andere wiederum weniger.
Was solltest Du beachten!
Ausschlaggebend für einen guten Blendenstern ist, wie der Name schon sagt die Blende. Je weiter Du diese schließt, desto kräftiger werden die Strahlen. Nutze am besten Deine Blendenpriorität A oder Av an Deiner Kamera. Bei einer Blende von f8 fangen sich langsam an Strahlen zu bilden. Ein Wert zwischen f13 bis f22 ist hierfür allerdings besser geeignet. Das kann je nach verwendeten Objektiv natürlich variieren. Die Größe der Lichtquelle ist ebenso wichtig dafür wie sich die Strahlen entwickeln.
Wenn Du nun die Sonne mit kräftigen Strahlen ablichten möchtest und es gelingt dir beim ersten Versuch nicht, dann versuche die Sonne an eine Kante zu setzen, nutze hierfür am besten Häuserkanten, Personen oder Blätter im Vordergrund.
Umso mehr Du die Blende also schließt, umso mehr verändern sich die entstehenden Sterne. Hier habe ich ein paar Beispielbilder für Dich mit unterschiedlichen Blenden:
Wo kommen die Blendensterne am besten zum Einsatz?
Natürlich, wie sollte es anders sein, kommt an erster Stelle das Blendenspiel mit der Sonne. Mit ihr lassen sich kreativ Bildkompositionen mit dem gewissen Etwas erstellen. Im goldenen Schnitt positioniert ergeben sich so wunderschöne Bilder.
Am häufigsten werden jedoch die Blendensterne sicherlich in der Stadtfotografie insbesondere bei Nacht eingesetzt, denn bei Straßenlaternen bietet es sich geradezu an damit zu arbeiten. Ideal hierbei wäre natürlich die Blaue Stunde, denn bei dieser werden die gelben Laternen komplementär dazu in Szene gesetzt.
Da durch die geschlossenere Blende eine längere Verschlusszeit von Nöten ist, benötigst Du am Abend oder in der Nacht ein Stativ um dies zu realisieren. Das Ganze kannst Du dann noch mit Lichtziehern vorbeifahrender Autos kombinieren. Wenn Du wissen möchtest wie man Lichtzieher fotografiert gibt es hier einen Blogbeitrag für Dich.
Die besten Resultate erzielst Du bei kleinen Lichtquellen wie Straßenlaternen, Autoscheinwerfern oder Taschenlampen die Du kurz an und dann wieder ausmachst. Selbst der Mond eignet sich dafür. Du kannst dir sogar einen Aufsteckblitz schnappen sofern Du einen hast und mit diesem ein paar mal in Richtung der Kamera blitzen, somit ergeben sich coole Effekte vor Deiner Linse! Probiere es einfach mal aus!
Vorsicht!
Gehen wir mal davon aus der Sensor wäre Dein Auge und Du würdest Dir in der grellen Mittagssonne eine Lupe davorhalten welche als Brennpunkt Deine Netzhaut hätte. Was würde passieren? Richtig Dein Auge/Sensor hätte danach ein ganz schönes Problem! Ganz so gefährlich ist es mit der Kamera nun nicht sie in die Sonne auszurichten, jedoch sollte man dies nicht über einen längeren Zeitraum machen. Ich habe zwar noch niemanden erlebt, der danach einen defekten Sensor hatte, jedoch sollte man es nicht unnötig überstrapazieren. (Ich übernehme keinerlei Haftung bei evtl. auftretenden Schäden.)
Zusammenfassung:
- arbeite mit der Blendenpriorität A oder Av
- stelle eine Blende zwischen f13 und f22 ein
- nutze beim Sonne fotografieren Kanten wie Blätter, Personen, Häuserkanten usw.
- nutze Dein Stativ um Lampen-Blendensterne in der Nacht zu fotografieren
Viel Spaß beim Sonnensterne fotografieren!
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hey, ich habe gerade diesen Beitrag gesehen.allerdings funktioniert dies bei mir nicht. Ich nutze die a6000 und habe folgende Objektiv e: sel18105 f 4, sel50 mm f1.8, und sel55210
Hi Axel, mit dem 18-105mm funktioniert es ebenfalls. Ich hatte es selber sehr lange Zeit im Einsatz und das ein oder andere Bild mit einem Sonnenstern gemacht. Jedes Objektiv hat seine eigene Charakteristik und somit auch einen anderen Sonnenstern. Sollte es vielleicht am Anfang nicht ganz so klappen wie erwünscht, dann setze vielleicht das Lichtobjekt an eine Kante wie einen Baum oder ein Gebäude. ?